Queer im DFF – Programmempfehlungen im April 2024

Einen umfassenden Blick auf queeres Filmschaffen und queere Lebensrealitäten in Osteuropa wirft im April das vom DFF veranstaltete Filmfestival GoEast in Wiesbaden. Von komisch, dramatisch, sentimental bis erotisch bietet goEast cineastische Highlights in Form von Lang- und Kurzfilmen aller Couleur. Begleitet wird das Festival von einem Symposium, Diskussionen, einer Ausstellung und einer Performance, die allesamt Queerness in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beleuchten. Außerdem findet im April wieder das LICHTER Filmfest in Frankfurt statt, ein Kooperationspartner des DFF, auf dessen queere Filme (alle im Eldorado Kino zu sehen) wir an dieser Stelle gerne hinweisen.

Neben Filmen und Veranstaltungen mit explizit nicht-heteronormativen Themen weist diese Übersicht auch auf Inhalte hin, die einen queeren Subtext haben oder aus anderen Gründen für Teile der LGBT*QIA-Community interessant sein könnten. Es lohnt sich, diese Seite regelmäßig zu besuchen, da im Laufe des Monats kurzfristig weitere Programmpunkte hinzugefügt werden können.

Southern Lights on Tour in Wiesbaden

Im Kino des DFF

Dienstag, 16.4. | 20:00 Uhr, Caligari FilmBühne
LOTUS SPORTS CLUB
Im Rahmen von Southern Lights on Tour
Zu Gast: Christian Rudolph, Projekt team out and proud (LSVD/DFB)

Kambodscha 2023. R: Tommaso Colognese, Vanna Hem. Dokumentarfilm. 71 Min. DCP. OmU

Fünf Jahre lang begleiteten die Regisseure im gleichnamigen Film den LOTUS SPORTS CLUB, ein weibliches junges Fußballteam in Kambodscha. Trainiert wird das Team von Pa Vann, einem Trans*-Mann, Trainer und Vaterfigur in einem, der ihnen nicht nur ein Heim bietet, sondern auch praktische Fähigkeiten beibringt, die sie auf einen möglichen Beruf vorbereiten. Wichtig ist das vor allem für die von ihren Familien verstoßenen queeren Teammitglieder. Wenngleich die Gruppe immer wieder aggressiver Homo- und Transphobie bei Turnieren ausgesetzt ist, zeigt der Dokumentarfilm, wie die Leidenschaft für den Fußball und der starke Zusammenhalt der Gemeinschaft den Einzelnen Mut und Lebensfreude geben. Zum Trailer

Sonntag, 14.4. | 20:30 Uhr, DFF Kino
MAD MAX FURY ROAD
Kultkino-Filmreihe

Australien 2015. R: George Miller. D: Tom Hardy, Charlize Theron. 120 Min. DCP. Engl. Originalfassung

In einem postapokalyptischen Ödland wird der Outlaw Max von den Kriegern des Tyrannen Immortan Joe gefangen genommen und als Blutspender für den fanatischen Warboy Nux gehalten. Während einer Versorgungsfahrt hilft Imperator Furiosa den Brütern, fünf Frauen aus Joes Harem, bei ihrer Flucht. Max entkommt während der Verfolgungsjagd von Joes Truppen und schließt sich den Frauen an. Gemeinsam wollen sie Joes Schreckensherrschaft beenden und ziehen in den Kampf. Mit sechs Oscars ausgezeichnet, ist das Tempo des Films atemberaubend und die Action-Szenen so bildgewaltig, dass viele Kritiker:innen ihn als einen der besten Action-Filme aller Zeiten ansehen. Dabei trotzt Therons weibliche Hauptrolle traditionellen Geschlechternormen, ist so komplex gezeichnet und nicht sexualisiert, dass der Film wie eine Befreiungsstory für Frauen wirkt. Zum Trailer

LICHTER Filmfest

Das DFF ist jedes Jahr einer der Spielorte des LICHTER Filmfestes. Die queeren Filme, die wir unten listen laufen alle im Eldorado Filmtheater. Eine Übersicht der Filme aus dem Festivalprogramm, die im DFF-Kino zu sehen sind, findet sich hier.

Mittwoch, 17.4. | 20:15 Uhr, Eldorado Filmtheater
FOREIGN LANGUAGE (LANGUE ETRANGERE)
Im Programm des LICHTER FILMFEST
Bitte beachten: Film läuft im Eldorado Filmtheater!!!

 Frankreich/Deutschland/Belgien 2024. R: Claire Burger. D: Lilith Grasmug, Josefa Heinsuis, Nina Hoss, Chiara Mastroianni, Jalal Altawil. 101 Min. DCP. Französisch mit Untertiteln

Die deutsch-französische Freundschaft manifestiert sich durch die Teenager Lena und Fanny. Nach langer Brieffreundschaft besucht Fanny ihre Austauschpartnerin in Leipzig, doch statt auf offene stößt sie auf verschränkte Arme. Lena erklärt ihr, dass der Briefwechsel nur auf Geheiß ihrer Mutter stattfand, was Fanny schockiert. Um ihre Zuneigung zu gewinnen, erfindet Fanny eine verlorene Schwester, die sich wie Lena für linken Aktivismus einsetzt. Die Beiden kommen sich dadurch langsam näher und nach einem schicksalhaften Zungenkuss scheinen sie untrennbar miteinander verbunden. Doch als Lena ihre Freundin in Strasbourg besucht, offenbart sich Fannys Notlüge und gefährdet die erträumte gemeinsame Zukunft….

Freitag, 19.4 | 22:00 Uhr, Eldorado Filmtheater
SOLO
Im Programm des LICHTER FILMFEST
Bitte beachten: Film läuft im Eldorado Filmtheater!!

Kanada 2023. R: Sophie Dupuis. D: Théodore Pellerin, Félix Maritaud, Alice Moreault, Anne-Marie Cadieux. 102 Min. Französisch mit englischen Untertiteln

Die junge Dragqueen Simon stöckelt mit natürlicher Grazilität über die Laufstege der Dragszene von Montréal, bis er auf den charmanten Olivier trifft und sich in diesen verliebt – Head over Heels. Schon bald besteigen sie als Duo die Bühne und bringen das Haus zum Beben – Boots! Doch seine zweite Hälfte erweist sich als hochgradiger Manipulateur und hinterlistiger Giftspucker. Zu allem Überfluss ist Simons Mutter nach 15 Jahren Abwesenheit wieder in der Stadt, deren Liebe und Anerkennung er um jeden Preis erhalten möchte. So findet er sich gefangen zwischen einer erdrückend engen und einer deutlich distanzierten Liebe. Kann Simon sich in all dem Chaos neu erfinden und auch als Solo-Performer slayen? Zum Trailer

Sonntag, 21.4. | 16:00 Uhr, Eldorado Filmtheater
ALL SHALL BE WELL (Cóng jīn yǐhòu)
Im Programm des LICHTER FILMFEST
Bitte beachten: Film läuft im Eldorado Filmtheater!!!

Hongkong/China 2024. R: Ray Yeung. D: Patra Au Ga Man, Maggie Li Lin Lin, Tai Bo, Leung Chung Hang, Fish Liew Chi Yu . 93 Min. Kantonesisch mit englischen Untertiteln

Angie und Pat sind ein älteres lesbisches Paar. Akzeptiert von ihren Familien leben sie gemeinsam in Hongkong, haben Pläne und Träume für die Zukunft. Doch dann kommt alles anders, als Pat nach einer Familienfeier unerwartet verstirbt. Während Pats Familie sich anfänglich noch um Angie kümmert, entstehen schon während der Beerdigungsvorbereitungen Risse in der Beziehung und Angie wird schnell klar, dass die vermeintliche Akzeptanz der Familie nicht über Pats Tod hinausgeht. Unterstützt von ihren Freundinnen beschließt Angie, für sich und Pats Wünsche zu kämpfen. ALL SHALL BE WELL feierte auf der 74. Berlinale Weltpremiere und gewann den Teddy Award für den besten queeren Spielfilm. Zum Trailer

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden

SYMPOSIUM UND AUSSTELLUNG

Donnerstag, 25.4. – Sonntag, 28.4. | verschiedene Veranstaltungsorte in Wiesbaden
DIE ANDEREN QUEERS – FILMBILDER VON DER PERIPHERIE EUROPAS
goEast Symposium

Lange Zeit galten queeres Kino, queere Kunst, queerer Aktivismus und queeres Leben als “westlich” und damit als nach dem Ende des Sozialismus nach Mittel- und Osteuropa importiert. Dabei waren Nicht-Heteronormativität und queere Filmbilder schon immer Teil der Kulturlandschaft an der “Peripherie” Europas. In Vorträgen, Diskussionen, einer Ausstellung, einer Performance, Langfilmen, Kurzfilmprogrammen und einer Musikvideokompilation erkunden Künstler*innen, Filmschaffende, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen Queerness in den zeitlichen Dimensionen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alle Programmpunkte beziehen sich auf das spielerische Potential von Queerness, andere, bessere und gerechtere Zukunftsbilder und Gesellschaften zu entwerfen.

Donnerstag, 25.4. | 18:15 Uhr bis Dienstag, 30.4. | 18:00 Uhr im  Murnau Filmtheater Wiesbaden
POLITICAL TEXTILE
goEast Ausstellung und Künstler*innengespräch

Die Ausstellung Political Textile versammelt eine Reihe von textilen Arbeiten in verschiedenen Techniken – genäht und appliziert aus Upcycling-Stoffen, Stickereien und Stickereien und Malereien. Die Ausstellung reflektiert die Erfahrungen queerer Menschen aus der Ukraine angesichts der existenziellen Schrecken des Krieges. Die Ausstellung besteht aus drei Arbeiten: “Anti-Kriegs-Stoffbanner – Hommage an Maria Prymchenko”, basierend auf einer Serie von Arbeiten der ukrainischen Künstlerin Maria Prymchenko aus dem 20. Jahrhundert über den Zweiten Weltkrieg; “Stoffbuch der Dinge in einer Notfalltasche”, das den Prozess des Packens veranschaulicht, wenn man sein Zuhause verlässt – vielleicht für immer; und “Anti-Kriegs-Stickerei”, basierend auf einer Kinderzeichnung.

goEast LANGFILME

Mittwoch, 24.4. | 20:00 Uhr, Caligari FilmBühne Wiesbaden
Donnerstag, 25.4. | 18:00 Uhr, Apollo Kino-Center Wiesbaden
CROSSING
goEast Eröffnungsfilm

SWE, DEN, FRA, TUR, GEO 2024, R: Levan Akin, 105 Min.,  georg.-türk. Original mit englischen Untertiteln

goEast eröffnet 2024 mit einem georgisch-türkischen Roadmovie von Levan Akin, der bereits mit ALS WIR TANZTEN das Publikum international und auch in den deutschen Kinos begeisterte. Mit seinem neuen Film CROSSING überwindet er Grenzen und bringt Menschen zusammen. Die Rentnerin Lia aus Batumi in Georgien macht sich gemeinsam mit dem Jugendlichen Achi auf die Suche nach Lias verschwundener Nichte Tekla. Ihre Suche führt sie zu Evrim, einer jungen Anwältin für Trans- Rechte in Istanbul. Während sie gemeinsam nach Tekla suchen, offenbart sich in den Hinterhöfen und Straßen der glitzernden Stadt ein verborgenes Netz aus Solidarität und Menschlichkeit.

Samstag, 27.4. | 17:00 Uhr, Murnau Filmtheater Wiesbaden
A SEVERE YOUNG MAN / STROGIY YUNOSHCHA / DER STRENGE JÜNGLING
goEast Symposium

UkrSSR 1936, Regie: Abram Room, 100 Min., ukr. Original mit engl. Untertiteln

Der prominente Dr. Stepanow und seine junge Frau Mascha teilen ihre große, reich ausgestattete Villa mit dem parasitären Fedor Zitronow, für dessen Anwesenheit im Haushalt es nur die unwahrscheinlichsten Erklärungen gibt. Ebenso wenig plausibel ist die Bekanntschaft der Familie mit Grischa Fokin, dem stolzen Führer des Bundes Junger Kommunisten. Der Film, der die Rolle der freien Liebe und des freien Willens in der sowjetischen Gesellschaft und Politik thematisiert, wurde zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung verboten, da er nicht den ästhetischen Anforderungen des sozialistischen Realismus entsprach. Ungewöhnlich für seine Zeit und sein Entstehungsland ist auch die unverkennbare Homoerotik des Films.

Freitag, 26.4. | 18:00 Uhr, Murnau Filmtheater Wiesbaden
MARBLE ASS / DUPE OD MRAMORA
goEast Yugoretten

YUG 1995, R: Želimir Žilnik, 86 Min., serbisches Original mit engl. Untertiteln

Schwarzhumoriger, queerer Antikriegsfilm, der das Leben eines transgender Paares im Belgrader Chaos der 1990er Jahre beleuchtet. Želimir Žilnik taucht in seinem Film in Themen wie Sexualität, Identität und soziale Normen ein und versucht, gängige Vorstellungen von Männlichkeit und Nationalismus zu dekonstruieren. Trotz Kontroversen hat der Film einen bleibenden Eindruck hinterlassen und bleibt die erste wirklich queere Produktion aus dem postjugoslawischen Raum. Auch durch seine einzigartige Sprache sticht MARBLE ASS heraus und festigt Žilniks Platz in der Filmgeschichte.

Samstag, 27.4. | 21:00 Uhr, Murnau Filmtheater Wiesbaden
FIVE MINUTES OF PARADISE / PET MINUTA RAJA / FÜNF MINUTEN IM PARADIES
goEast Symposium

YUG 1959, R: Igor Pretnar, 94 Min., bosnisches Original mit engl. Untertiteln

Ein Kriegsdrama. Lucijan und Stevan, jugoslawische Häftlinge in einem deutschen Konzentrationslager, werden von der SS bewacht und mit dem gefährlichen Auftrag betraut, Blindgänger zu entschärfen. Während sie im zerbombten Haus eines deutschen Generals arbeiten und ihre Bewacher in sicherer Entfernung sind, versuchen die beiden, ihre “fünf Minuten im Paradies” zu genießen, indem sie sich vor ihrem wahrscheinlichen Tod hedonistischen Vergnügungen hingeben. In dieser existenzialistischen Geschichte über die Freuden des Lebens und die Opfer des Krieges stehen die starken queeren Untertöne in der Beziehung der beiden Männer im Vordergrund.

Samstag, 27.4. | 19:00 Uhr, Murnau Filmtheater Wiesbaden
DUBRAVKA
goEast Symposium

UkrSSR 1976, Regie: Radomir Vasilevsky, 80 Min., russ. Original mit engl. Untertiteln

Die Heldin des Films ist ein Mädchen, das von ihrer Großmutter liebevoll Dubravka genannt wird. Fröhlich und unbeschwert spielt sie mit den Jungen Fußball, klettert auf Bäume und schwimmt im Meer. Doch plötzlich, ganz unerwartet, endet für Dubravka die Kindheit, sie wird erwachsen und zieht weg von ihren Altersgenossen. Dubravka will oft allein sein, träumen und über das Leben nachdenken. Sie beginnt, erwachsene Frauen zu beobachten, die es verstehen, schön und begehrenswert zu sein. Und dann kommt die erste Liebe. Sie bringt nicht nur Aufregung mit sich, sondern auch geheime Sorgen und unbekannte Ahnungen…

Samstag, 27.4. | 22:00 Uhr, Caligari FilmBühne Wiesbaden
Sonntag, 28.4. | 16:00 Uhr, Apollo Kino-Center Wiesbaden
FAIRY GARDEN
goEast Wettbewerb

HUN, ROU, HRV 2023, R: Gergő Somogyvári, 82 Min., Dokumentarfilm, ungarisch mit engl. Untertiteln

Fanni – vor kurzem zu Hause rausgeflogen, lebt zusammen mit dem wohnungslosen 60-jährigen Laci, der sie bei sich aufgenommen hat, in einer selbstgebauten Hütte am Wald. Die 19-jährige Trans-Frau träumt von Liebe, Nähe, Akzeptanz, einem besseren Leben und einer Geschlechtsangleichung. Dabei ist es in Ungarn offiziell nicht möglich, das Geschlecht angleichen zu lassen, zudem ist Obdachlosigkeit kriminalisiert. Das Filmteam begleitet die Protagonist*innen drei Jahre lang und lässt uns teilhaben an der einzigartigen und solidarischen Beziehung von Laci und Fanni, die den gesellschaftlichen und politischen Umständen trotzen.

Sonntag, 28.4. | 21:00 Uhr, Murnau Filmtheater Wiesbaden
KILL ME GENTLY / UBIJ ME NEŽNO / TÖTE MICH ZÄRTLICH
goEast Symposium

YUG 1979, R: Boštjan Hladnik, 99 Min., slowenisch mit engl. Untertiteln

Lustvolle Krimikomödie. Eine fabelhafte alte Dame lebt in einer opulenten Villa, übersetzt Kriminalromane, unternimmt häufige Ausflüge mit ihrem Porsche und veranstaltet, wenn sie zu Hause ist, Discoabende mit jungen Männern in Lederkluft. Eines Tages erhält sie Besuch von ihrer Nichte Julija, deren Mann David und dem jungen Liebhaber der beiden, Adam. Als auch noch Cita, die Verlegerin der Dame, hinzukommt, verwandelt sich die Villa in eine Kommune der freien Liebe. Doch als das Paradies am Meer zum Schauplatz einer Reihe mysteriöser Verbrechen und Todesfälle wird, entwickelt sich die erotische Camp-Komödie zu einem bizarren Krimi.

Dienstag, 30.4. | 20:00 Uhr, Murnau Filmtheater Wiesbaden
I LOVE YOU MORE
goEast Kosovo-Albanien Special

KOS, ALB 2023, R: Erblin Nushi, 93 Min., albanisch mit engl. Untertiteln

Schwules Coming-of-Age Drama. Nach einem Jahr Online-Bettgeflüster kann es Ben, ein schüchterner Teenager aus dem Kosovo, kaum erwarten, seine erste (aber heimliche) Liebe Leo aus Deutschland endlich in Fleisch und Blut kennenzulernen. Während er sich vor Sehnsucht verzehrt, plant Ben sorgfältig das lang ersehnte romantische Rendezvous und das dazugehörige Alibi. In einem Monat soll Leo aus Deutschland ankommen,
also muss alles perfekt sein! In der Zwischenzeit gibt es wunderbare Neuigkeiten: Bens Mutter überrascht ihn und den Rest der Familie mit einer einmaligen Gelegenheit, die Ben allerdings davon abhalten würde, Leo zu treffen. Eine schwere Entscheidung steht an.

goEast KURZFILMPROGRAMME

Donnerstag, 25.4 | 19:45 Uhr, Murnau Filmtheater, Wiesbaden
SYMPOSIUM – OPENING
goEast Symposium

Programmdauer: knapp 80 Minuten, alle Filme in Originalversion mit englischen Untertiteln

LAYER
Kasachstan 2015, 22 min. – R: Ruthia Genrbekova, Maria Vilkovisky
“No-Budget”-Mockumentary-Amateur-Kurzfilm. Die Protagonistin erzählt die Geschichte ihres lebenslangen Coming-Outs als eierlegende Person.

GOD’S MISTAKE / BOẐJA NAPAKA / GOTTES FEHLER
Slovenien 2024, 23 min. – R: Catarina Leal, Eva Matarranz, Anna Savchenko

Eine Regenbogen-Lidschattenpalette. Eine blonde Frau erzählt von ihrer Kindheit in Jugoslawien, als sie in den Augen der anderen noch ein Junge war.

REBELLIOUS ESSENCE / UPORNI DUH / DER HEILIGE GEIST
Slovenien, 5 Minuten, ohne Dialog

Eine Katze betritt das Büro des Ministeriums für Katzenangelegenheiten und bittet um einen Reisepass. Alles läuft ziemlich gut, bis die weiblichen und männlichen Angestellten das Geschlecht der Katze wissen wollen.

SIMEIZ
Ukraine 2021, 18 min., R: Anton Shebetko
Ab den 1990er Jahren wurde Simeiz zu einem wichtigen Treffpunkt für Mitglieder der LGBTQ+-Community aus der Ukraine, Belarus und Russland. Gegenwärtig ist der schwule Urlaubsort aufgrund der homophoben Gesetze der Russischen Föderation vom Verschwinden bedroht.

Freitag, 26.4 | 16:00 Uhr, Murnau Filmtheater, Wiesbaden:
POSTSOCIALIST TIME SLIPS
goEast Symposium

Programmdauer: ca. 60 Minuten, alle Filme in Originalversion mit englischen Untertiteln

IZDEU
Kasachstan 2022, 13 min. – R: Nazira Karimi
Schlüsselmomente der (post-) kolonialen Geschichte der Region und Unterdrückung, Trauma und Widerstandsfähigkeit der indigenen Völker vom Ufer des Syr Darya-Flusses.

MOLDAKUL
Kasachstan 2022, 5 min. – R: Bakhyt Bubikanova

Hommage an den bekannten kasachischen Künstler Moldakul Narymbetov (1948-2012).

MY MOTHER’S WOUND
Kirgisien 2021, 10 min, R: Gulzat Matisakova

Autobiografischer Dokumentarfilm über ein unter Frauen im postsowjetischen Zentralasien weit verbreitetes Generationstrauma.

POST-DIY
Armenien 2015, 13 min., R: Lucine Talalyan
Umstände des Bombenanschlags auf die queere Bar “DIY” in Eriwan und eine dissidente Beziehung zwischen zwei Frauen.

FOUNTAIN ACTION. POLICE THREATEN CITIZEN WITH PSYCHATRIC WARD
Armenien 2016, 10 min., R: diverse
2016 wird eine Frau gewaltsam aus dem leeren Brunnen auf dem Platz der Republik in Eriwan verhaftet und zwangsweise in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

PEARLSHOWER CEREMONIAL EVENT
Kasachstan 2017, 12 min., R: Katipa Apai
Eine heimliche queere Zeremonie in Almaty, einer Stadt, in der es keine sicheren Räume für geschlechtlich nicht-konforme Menschen gibt.

Donnerstag, 26.4. | 20:00 Uhr, Murnau Filmtheater Wiesbaden
POST-YU QUEERNESS
goEast Symposium

Programmdauer: ca. 75 Minuten, alle Filme in Originalversion mit englischen Untertiteln

ALL THOSE SENSATIONS IN MY BELLY / SVE TE SENZACIJE U MOMTRBUHU / ALL DIESE GEFÜHLE IN MEINEM BAUCH
Kroatien 2022, 14 min. – R: Marko Dješka

Während ihrer Transition zur Frau versucht Matia eine ernsthafte intime Beziehung zu einem heterosexuellen Mann zu finden.

SISTERS / SESTRE / SCHWESTERN
Slovenien 2020, 24 min, R: Katarina Rešek

Drei beste Freundinnen geraten in einen Streit mit Jungs aus der Nachbarschaft und werden von einem angehenden Mädchen gerettet.

THE GAY LIFE IN KRŠKO
Slovenien 2007, 7 min., R: Nico Woche
Ausgehend davon, dass 1 % und 10 % der Bevölkerung schwul oder lesbisch sind, muss es in Krško mit seinen rund 8.000 Einwohner*innen zwischen 80 und 800 Lesben und Schwule geben.

CURVING TOOTH – DAISY BED
Slovenien 2022, 4 min., R: Robi Predanič, Alen Predanič
Die Eigentümer*innen einer Villa spielen ein geheimnisvolles Spiel, bei dem sie kleine schwarze Kugeln in eine magische Maschine werfen müssen.

A MANUAL FOR BREAKING UP / NJË MANUAL PËR NDARJEN / ANLEITUNG ZUM SCHLUSSMACHEN
Kosovo 2021, 15 min., R: Donart Zymberi
Eine junge Frau durchläuft vier Phasen einer Trennung.

Donnerstag, 26.4 | 22:00 Uhr, Murnau Filmtheater Wiesbaden
NAKED BODIES, BARED SOULS
goEast Symposium

Programmdauer: ca. 120 Minuten, alle Filme in Originalversion mit englischen Untertiteln

PLANETARY LOSS / PIERDERE PLANETARĂ
Rumänien 2023, 3 min. – R: Colectiva Gaura
Musikvideo Pornopoesie.

MY SELF LOVE / SAMA SIĘ KOCHAM / MEINE SELBSTLIEBE
Polen 2023, 14 min., R: Marko Dješka

Eine übergewichtige Lesbe bricht das Tabu weiblicher Selbstbefriedigung.

FUCK IT / PIEPRZĘ TO
Slovenien 2020, 36 min. – R: Grupa Dochodzę (Pepe Le Puke, Szuga Szu, Biczysko)
Performative Studie von nichtnormativen, choreographiertem Sex.

ZAROSLI
Ukraine 2017, 15 min., R: Oksana Kazmina
Auto-ethnographische Reise in das Körpergedächtnis von Schmerz und Lust.

SEXINTENT
Ukraine 2017, 23 min., R: Masha Ravlyk, Ton Melnyk
Am zweiten Tag ihrer dritten Ehe, entscheiden sich Masha und Tonya spontan dazu einen Amateurporno zu drehen.

WE HAVE NEVER MET
Ukraine, Österreich 2023, 25 min., R: Zoya Laktionova
Der Versuch der Regisseurin mit ihrer Freundin die Natur von Sexualität und Beziehungen zu erforschen.

Sonntag, 28.4. | 19:00 Uhr, Murnau Filmtheater Wiesbaden
RENEGADE JOY TILL THE END OF THE WORD: QUEER/SUBVERSIVE CINEMA FROM UKRAINE
goEast Symposium

Programmdauer: ca. 120 Minuten, alle Filme in Originalversion mit englischen Untertiteln

THE WONDERFUL YEARS / ŠČASLIVI ROKI
Ukraine 2018, 9 min. – R: Svitlana Shymko, Galina Yarmanova
Interviews mit Frauen in der Ukraine, die dem hetero-normativen Geschlechterbild nicht mehr entsprechen wollen.

THE SECRET, THE GIRL AND THE BOY / SEKRET, DIVICHINKA TA KCLOPCHIK
Ukraine 2017, 13 min., R: Oksana Kazmina

Ein Mädchen und ein Junge in einem Garten haben Zeit und Raum, um einstudierte Verhaltensmuster aufzubrechen.

FILM OF SAND / FILM PISOK
Ukraine 2019, 13 min. – R: Sashko Protyah
Autofiktionaler Essay über eine schwule Gemeinschaft und ihr aus Amateurfunk und DIY-Dating Apps bestehendes Kommunikationsnetz.

DENDRO DREAMS
Ukraine Belgien 2018, 25 min., R: ruins collective – Teta Tsybulnyk, Elias Parvulesco
Ein Film über die Beziehungen zwischen Menschen und Bäumen.

REMEMBER THE SMELL OF MARIUPOL / PAMYATATI ZAPAKC MARIUPOLYA
Ukraine Österreich 2022, 5 min., R: Zoya Laktionova
Die Regisseurin spricht über ihre zweimonatige Auslandserfahrung in einem Zustand zweier Realitäten.

SEA. WIND. WTF / MORE. VITER. NAKCUYA
Ukraine 2017, 13 min., R: Sashko Protyah
Ein verlassenes Haus an der Küste in der Nähe von Mariupol, ein bedeckter Himmel und eine Kamera, geteilt von drei Freunden.

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Publikation
Encounter RWF. Fassbinder Archiv Vermitteln.

Herausgeber:innen: Alejandro Bachmann, Niels Deimel, Christine Kopf,  Verlag: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V., 2024

Wie begegnen junge Menschen den Filmen Rainer Werner Fassbinders? Und welche Rolle können neben den Filmen selbst Objekte einer Sammlung oder eines Archivs dabei spielen? Im Projekt Encounter RWF des DFF haben sich Vermittler:innen in fünf europäischen Städten dieser Frage gewidmet, Formate zur Beschäftigung mit Werk und Nachlass des Regisseurs entwickelt und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt. Die Publikation versammelt Einblicke in die einzelnen Projekte, enthält künstlerische Auseinandersetzungen mit Fassbinder, seinem Werk und dem Archiv sowie wissenschaftliche Reflexionen zu den Fragen des Projekts. Jan Künemund beispielsweise untersucht Fassbinders Verhältnis zu queerpolitischen Anliegen und Bewegungen, identifiziert Leerstellen und Dissonanzen in der bisherigen Betrachtung von Fassbinders Werk und präsentiert neue Interpretationen.

Dauerhaft online

Filmgespräch
Karola Gramann und Heide Schlüpmann über MÄDCHEN IN UNIFORM (1931)
Zur Ausstellung WEIMAR WEIBLICH

Der Klassiker des frühen deutschen Tonfilms, der heute als lesbischer Kultfilm gilt, wartet mit einem rein weiblichen Cast und zwei Frauen in Schlüsselpositionen auf: Das Drehbuch schrieb Christa Winsloe, Regie führte Leontine Sagan. Im Anschluss an die Filmvorführung sprachen die Filmwissenschaftlerinnen Karola Gramann und Heide Schlüpmann über die Rezeptionsgeschichte, über die Bedeutung des Films für sie persönlich und über ein Interview, das sie Anfang der 80er Jahre mit der Hauptdarstellerin Hertha Thiele geführt haben. Mehr…

Podcast
Das Homosexuellen-Melodram ANDERS ALS DIE ANDERN
Zur Ausstellung WEIMAR WEIBLICH

Richard Oswalds ANDERS ALS DIE ANDERN (DE 1919) war der erste Film, der Homosexualität und den Schwulenparagraphen 175 zum Thema machte. Der Filmwissenschaftler Wolfgang Theis schildert im Podcastgespräch mit Frauke Haß, dass der Aufklärungsfilm mit Conrad Veidt in der Hauptrolle zwar ein Kassenschlager, aber ebenso auch homophoben Angriffen ausgesetzt war. Mehr…

Podcast
Queere Mutterschaft
Zur Ausstellung WEIMAR WEIBLICH

Im Podcastgespräch mit der Berliner Künstlerin annette hollywood geht es u.a. um die Frage, warum lesbische Mütter in der Geschichtsschreibung kaum auftauchen und wenn, dann meistens in Kriminalakten. Außerdem stellt annette hollywood das Videoprojekt ihrer Spurensuche zu queerer Mutterschaft, anderkawer, vor, von dem ein Video auch im Foyer der Ausstellung WEIMAR WEIBLICH zu sehen ist.. Mehr…

Filmvortrag
2001: A QUEER FUTURE
Int. Kubrick-Symposium 2018

2001 kubrick

Wird die Zukunft gender-fluid, also vom unspezifischen, wechselnden Geschlecht, geprägt sein? In diesem Vortrag von 2018 stellte Kulturhistoriker Dominic Janes heraus, dass Kubricks 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM auch als queere Odyssee gelesen werden kann. Mehr…

RHIZOM Filmgeschichte
QUEER CINEMA
Themenpfad

Die Plattform RHIZOM FILMGESCHICHTE befasst sich mit Filmanfängen. Im Themenpfad QUEER CINEMA – Counter-Narratives und filmische Experimente schreibt Karin Michalski über ein explizit politisches Phänomen, das sich nicht an festumrissenen Identitäten orientiert, sondern viel mehr normative gesellschaftliche Identitätskonzepte unterläuft, verwirrt, und erweitert. Mehr…

Online-Talk
OUTING IN DER FAMILIE
Prägende Filme und Kino

Anlässlich der queeren Aktionstage 2022 sprach Olaf Wehowski (LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans, DFF) mit Ioannis Karathanasis (Verband binationaler Familien und Partnerschaften) und Josefine Liebig (Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt) über Filme zum Thema Outing in der Familie. Mehr…