Klassiker & Raritäten: 100 Jahre Bauhaus

Das Kino spielte in der Programmatik des Bauhauses – insbesondere bei Walter Gropius und László Moholy-Nagy – eine beachtliche Rolle. Obwohl die erstrebte „Filmversuchsstelle“ als Fach am Bauhaus nicht zustande kam, gibt es dennoch einen umfangreichen Filmkorpus über vier Bereiche, an dem Studierende und Lehrende mitwirkten: Filme zur Reformarchitektur, politische Filmessays, abstrakte Filme und Expanded Cinema (Einspielfilme im Theater, Lichtprojektionen).

Filmstill Bauhaus

Dienstag  05.11.2019

18:00 Uhr

BAUHAUS UND FILM I

WIE WOHNEN WIR GESUND UND WIRTSCHAFTLICH? 4. Teil: Neues Wohnen (Haus Gropius) DE 1926/28. R: Richard Paulick. 21 Min
BERLINER STILLEBEN DE 1931/32. R: László Moholy-Nagy. 9 Min
KOMPOSITION I/1922 DE 1922/77 und KOMPOSITION II/1922 DE 1922/59, R: Werner Graeff . 4 Min
DER AUFSTIEG DE 1926. R: Walter Ruttmann. 4 Min
FLÄCHEN PERPELLERISTISCH DE 1930. 3 Min; ENTE DE 1930, 1 Min; NÄHERIN DE 1930. 2 Min. alle R: Heinrich Brocksieper
REFLEKTORISCH FARBSPIELE DE 1922/67 R: Kurt Schwerdtfeger Auszug. 17 Min
Einführung: Thomas Tode, Kurator und Filmhistoriker, Hamburg
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 100 Jahre Bauhaus

Kurzfilmprogramm

Dienstag  12.11.2019

18:15 Uhr

BAUHAUS - MODELL UND MYTHOS

Deutschland 1998/2009. R: Niels Bolbrinker, Kerstin Stutterheim. Dokumentarfilm. 103 Min. DCP
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 100 Jahre Bauhaus

Das Bauhaus als Ursprungsbau der modernen Architektur steht bis heute für die perfekte Verschmelzung von Form und Funktion, von Kreativität und Rationalität. Ab 1911 entstand in der kleinen niedersächsischen Industriestadt Alfeld der Ursprungsbau der modernen Architektur. Für den sozialreformerisch eingestellten Unternehmer Carl Benscheidt entwarf der junge Architekt und spätere Gründer des Bauhauses, Walter Gropius, das Fagus-Werk – eine Fabrik zur Produktion von Schuhleisten. Das Motto: »Der Arbeit Paläste bauen« spiegelte das hochmoderne Erscheinungsbild, gekoppelt mit vorbildlichen Arbeitsbedingungen und Sozialeinrichtungen für die Belegschaft. Bis heute gilt das Bauhaus als Urzelle der modernen Architektur und Designs. Doch ›Bauhaus‹ meint nicht nur das kubische weiße Haus mit flachem Dach, den Stahlrohrstuhl oder die Bauhaus-Lampe. Das Bauhaus war auch eine Ausbildungsstätte, die bis heute als Modell fungiert Der Film zeichnet ein Bild von dieser einmaligen Institution der künstlerischen Moderne – vom revolutionären Ausbruch nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Auflösung 1933 und der Emigration, der beruflichen Weiterreise oder auch der Verstrickung einiger Bauhäusler im Nationalsozialistischen Deutschland. Erinnert werden diese Etappen vor allem von einigen ehemaligen Bauhaus-Studenten beiderlei Geschlechts, die Meister kommen über Archivmaterial zu Wort. Diese wohl umfassendste kritische Darstellung der künstlerischen und politischen Ziele des Bauhauses in einem Filmporträt gibt Einblick in die Essenz der Bauhaus-Prinzipien, die Konflikte, die zur Verlegung des Bauhauses von Weimar nach Dessau führten, die Auflösung der Schule in der Nazi-Zeit, die Bautätigkeit im jungen Staat Israel und die Entstehung des Mythos vom »Bauhaus« in den USA.“

Dienstag  19.11.2019

18:00 Uhr

BAUHAUS UND FILM II

WIE WOHNEN WIR GESUND UND WIRTSCHAFTLICH? 6. Teil: Das Bauhaus Dessau und seinen Funktionsweise DE 1926/28, R: Richard Paulick. 15 Min
ALTER HAFEN IN MARSEILLE DE/FR 1929/32. R: László Moholy-Nagy. 9 Min
SYMPHONIE DIAGONALE DE 1924/25. R: Viking Eggeling, Erna Niemeyer. 6 Min
FILMSTUDIE DE 1928. R: Hans Richter, Erna Niemeyer. 4 Min
OPUS 3 + 4 DE 1924. R: Walter Ruttmann, Lore Leudesdorff 9 Min
EIN LICHTSPIEL SCHWARZ WEISS GRAU DE 1930/32. R: László Moholy-Nagy. 5 Min
MAKING OF AU 2000. R: Corinne Schweizer, Peter Böhm. 6 Min; SONANTINE II (rot) AU 1923/2000. 9 Min
S-TANZ AU 1923/2000. 5 Min; basierend auf Ludwig Hirschfeld-Macks FARBLICHTSPIELE AU 1923/2000
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 100 Jahre Bauhaus

Kurzfilmprogramm

Dienstag  26.11.2019

18:00 Uhr

THINGS TO COME

Was kommen wird. Großbritannien 1936. R: William Cameron Menzies. D: Raymond Massey, Edward Chapman, Margaretta Scott. 97 Min. DCP. OF
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 100 Jahre Bauhaus

THINGS TO COME entstand in Zusammenarbeit mit dem Autor der Vorlage, H.G. Wells und erzählt die Geschichte der Stadt Everytown, die über einen Zeitraum von knapp 100 Jahren von Kriegen, Krankheiten und diktatorischen Machthabern heimgesucht wird. Schließlich, im Jahr 2036, lebt die Bevölkerung in einer glänzenden, technologischen Utopie. Das Design einiger futuristischer Anlagen wurde inspiriert von László Moholy-Nagy.